Was ist eigentlich Astromedizin?
Die Astromedizin ist ein Teilbereich der uralten Wissenschaft der Astrologie und setzt sich mit den Zusammenhängen zwischen Sternenkonstellation und Gesundheit auseinander. Der Mensch ist nicht nur ein Erdenbürger und in seiner Gesamtkonstitution nicht allein von den materiellen, irdischen, physikalisch und chemischen Kräften, auch nicht alleinig von den Vererbungskräften beeinflusst, sondern er ist von seinem Ursprung und seiner gesamten Lebenseinordnung auch ein kosmischer Bürger. Der berühmte Arzt Paracelsus, der nicht nur von Naturheilkundigen, sondern auch von der Schulmedizin als Begründer und Kapazität am Beginn der modernen Medizin geschätzt wird und wurde, forderte von einem guten Arzt, dass er auch kundiger Astrologe sei, weil er die Ursache vieler Erkrankungen astralischen (Astra-der Stern) Ursprungs erkannte. Auch in der heutigen Geisteswissenschaft - siehe z.B.: Anthroposophische Medizin; Dr.Rudolf Steiner ( Medizinischer Kurs, Grundlegendes zur Erweiterung der Heilkunst, Mikrokosmos und Makrokosmos und weiter Werke); Heinz Grill (Kosmos und Mensch, u.a.) - ist der Zusammenhang der Physiologie und Organfunktionen mit den kosmischen Konstellationen bekannt.
In der heutigen Zeit hat die Astrologie und Astromedizin sehr viele Gegner und wird von Ihnen als Aberglaube und Scharlatanerie verurteilt. Teils von unverbesserlichen Dogmatikern, die alles ablehnen, was nicht in Ihr begrenztes Weltbild passt, aber mit Recht auch von vielen ernsthaft denkenden, weil Sie abgeschreckt sind von dem, was Ihnen verbreitet durch die Massenmedien an degenerierter Astrologie und Wahrsagerei dargestellt wird.
So geht es nicht darum aus einem Geburtshoroskop nach auswendig gelernten Kochrezepten vorauszusagen, welche Krankheiten der Rat suchende hat beziehungsweise noch bekommt , oder mechanisch nach Konstellationen Therapievorschläge oder Heilsversprechen abzugeben. Wohl aber kann ein gut geschulter Therapeut aus dem Geburtshoroskop im Vergleich mit den laufenden Gestirnskonstellationen (sogenannte Transite) sehr wertvolle Hinweise auf verborgene Ursachen, Krankheitsverlauf, Therapie und auf zu erwartende Krisenzeiten gewinnen. Voraussetzung dazu ist allerdings ein profundes Studium der Astrologie, dass sich nicht mit einem auswendig gelernten Regelwerk zufrieden gibt, sondern eigenständiges Denken, Fragen und Forschen nach den tieferen geistigen Gesetzen einbezieht. Darüber hinaus ist auch ein Studium der Physiologie, Anatomie und Medizin notwendig, wie für jeden seriösen Heilkundigen.
Ein guter astromedizinisch arbeitender Therapeut wird zunächst einmal den Patienten die Problematik schildern lassen, gezielte Fragen stellen und die nötigen üblichen Grunduntersuchungen vornehmen, bevor er das Geburtshoroskop als Hilfe zur Diagnose und Therapie hinzunimmt. Ähnlich wie ein guter Arzt ein Röntgenbild als Entscheidungshilfe hinzunimmt. Natürlich durchleuchtet ein Geburtsbild eine andere Dimension als ein Röntgenbild.
Zum besseren Verständnis wie Astromedizin helfen kann, ein einfaches Fallbeispiel:
Ein 9 jähriger Knabe kommt mit seiner Mutter in die Sprechstunde. Die Mutter macht sich Sorgen um die Entwicklung des Kindes. Zum einen ist das Fortkommen in der Schule gefährdet, da das Kind Lern- und Konzentrationsmängel hat. Auch gibt es Schwierigkeiten beim schreiben, wegen mangelnder Feinmotorik. Das Kind wird öfter gehänselt, da es manchmal aus dem Mund sabbert, wie es sonst bei Kindern im Zahnungsalter vorkommt. Die Mutter sagt, dass dieses Symptom aus der Säuglingszeit geblieben ist. Ansonsten ist der Junge sehr schnell Körperlich erschöpft, kann nicht lange Laufen, Fahrradfahren usw., obwohl er es gerne tut. Er leidet öfter an Husten und an Hautausschlägen. Er isst sehr gerne und viel, die Mutter achtet jedoch streng darauf stoppt Ihn beim essen, er würde sonst nicht aufhören.
Auffällig ist die Größe des Kopfes, der im Verhältnis zum Körper überdimensional dick ist. Ähnlich, wie es für einen Säugling durchaus normal sein kann. Es ist besonders Auffällig, weil der übrige Körper durchaus stabil und sogar größer als der Altersdurchschnitt ist.
Der Junge war wegen dieser Umstände schon bei verschiedenen Ärzten und auch Homöopathen und hat auch schon Heileurhytmie und Gymnastik gemacht. Die Ärztlichen Diagnosen sprechen alle von fehlendem Muskeltonus, Störung der Feinmotorik und Entwicklungsstörungen. Alle Behandlungen waren bisher ohne Erfolg.
Ein Blick auf das Horoskop zeigt unter anderem eine Starke Dominanz des Planeten Jupiter direkt am Meridian. Dies deutet an, dass der Geborene als Ziel die Entwicklung eines klaren weisheitsvollen, übersichtlichen Denkens hat und eine Entsprechende Anlage des Gehirns dazu mitbekommen hat. Eine Anlage und Ziel ist aber nichts dass schon da ist, sondern entwickelt werden soll. Übrige Aspekte zeigen durch ihre Spannung aber Widerstände gegen diese Anlage, ein weiterer Hinweis, dass es etwas ist, dass in diesem Leben entwickelt werden soll. Solche schicksalsbedingten Erschwernisse haben Ihren Sinn, an Widerständen erkraften wir. Da ein erschwerender Aspekt aus dem 6. Haus kommt (der Uranus) ist dies ein Hinweis auf gesundheitliche Spannungen, dass heißt die Jupiterfunktionen erfahren in Ihrer Funktion eine Irritation und stören damit die für den Jupiter relevanten physiologischen Vorgänge. Unter die Jupiterfunktionen fallen unter anderem die Funktion der Hypophyse ( die Hormondrüse in der Mitte des Kopfes, die als oberste Regulierungsinstanz für alle Hormondrüsen zuständig ist und eine starke Beziehung auch zur körperlich- seelischen Entwicklung hat. Des weiteren untersteht dem Jupiter die Leber. In der Anthroposophischen Medizin ist bekannt, das die Jupiterfunktion eine Polarität aufweist, einmal ist Jupiter zuständig für die Form, für die ausplastizierung des Körpers, auf der anderen Seite für die Bewegung als Gefühlsäußerung. Eine gesunde Jupiterfunktion zeigt eine Harmonie zwischen Form und Bewegung und auch zwischen Denk und Stoffwechselprozessen. Wird einer der Pole in Beziehung zum Entwicklungsalter überwertig, entsteht entweder ein Übermaß an Stoffwechselprozess zu Lasten der Form, was sich zum Beispiel als Wasserkopf, schlaffe Muskulatur ohne Tonus, Konzentrationsstörung und Ideenflucht äußert. Ein überwiegen des anderen Pols führt zu Steifheit, Krampf, Muskelstarre, Austrocknung und Gedankenstarre.
In unserem Beispiel kommt zum Ausdruck, das der Stoffwechsel-Bewegungspol des Jupiter eine Überbetonung zu Lasten der Durchformung und Gedankenkonzentration hat. Mit den üblichen Untersuchungsmethoden war dies in der Vergangenheit nicht klar geworden, man hat zu sehr nach messbaren krankhaften Organfunktionen ohne Gesamtzusammenhang gesucht.
In der Astromedizin ist auch die Verwandtschaft des Metalls Zinn mit den Jupiterprozessen bekannt. Deshalb verordnete ich als Basismedikament ein antroposophisch-medizinisch aufbereitetes Zinnpräparat, Stannum Metallicum.
In einer später erfolgenden Konsultation, war das Sabbern verschwunden, die Ausdauer und der Muskeltonus verbessert, auch die Konzentration war etwas günstiger geworden. Klar ist aber, das dieser junge Mensch noch länger Begleitung und Unterstützung benötigt um die Gedankenbildung zu führen und zu fördern.
Gerhard Himmel
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